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Nun ist es amtlich. Neue Statistiken beweisen, dass ein durchschnittliches Ehepaar während des ganzen Tages bloss 15 Minuten miteinander redet. Tag für Tag. Im Bett sprechen Herr und Frau Ehe also am meisten miteinander, nämlich ganze 10 Minuten von der Miteinander-Sprech-Zeit. Die wenigsten reden aber während des Sex im Sinne eines Dirtytalks und brunftgeschwängerten Kraftausdrücken. Sondern sie reden 10 Minuten lang über ihr spannendes Leben und erzählen von ihrem aufregenden Tag. Wenn beide Partner anwesend sind und sie sich im Bett unter der Decke versammelt haben, dann darf jeder Part der geehelichten Partnerschaft ganze 5 Minuten von sich reden. Tagsüber bleiben ja immer noch 5 Minuten, in denen man mit dem Partner über die Probleme, Rechnungen, allfällige Reperaturen sprechen kann. Ich stimme dem voll zu. Was gibt es denn noch zu besprechen, schliesslich ist man verheiratet und da sich die Frau nicht für Fussball und PC interessiert, muss sie eben auch alleine zu ihrem Makrame-Kurs und zum Frauen-Prosecco-Stammtisch gehen. Schliesslich hat meine Grossmutter immer gesagt, dass man besser gar nichts sagt, wenn man nichts Gutes sagen kann. Weshalb denn dann in einer Ehe reden? Wer also verheiratet ist und trotzdem mehr als 15 Minuten am Tag mit seinem Partner redet, der ist arm dran. Denn mit dem andauernden sagen, was der Partner zu tun und zu lassen hat, gehen wichtige Gesprächsminuten verloren, also lassen Sie ihren Partner tun und lassen, was er will. Um noch mehr Gesprächsguthaben zu sparen, verzichten Sie zum Beispiel ganz einfach darauf, Ihrem Partner mal wieder die Meinung zu geigen, den Marsch zu blasen und ihm alle Schande zu sagen. Verzichten Sie darauf, so ersparen Sie sich bestimmt 2einhalb Stunden pro Tag. Sagen Sie Ihrem Partner nicht, dass er den Abwasch machen oder den Müll raustragen soll, verzichten Sie auf Äusserungen wie "Kannst du mir kurz..." oder "Machst du mir..." und Sie haben (sich) schon wieder ein paar wertvolle Sekunden Gesprächszeit erspart. Fragen Sie ihn nicht nach möglichen Affären, noch nach seinen Gefühlen, weder sollten Sie Fragen vermeiden wie "Woran denkst du gerade?". Erzählen Sie ihm nicht, dass sie ein aussereheliches Kind haben und erwähnen Sie auch ihre Freundinnen nie und wenn er einen Liebesbeweis benötigt, erklären Sie ihm bloss nicht, weshalb sie zusammengekommen sind, sondern halten sie sich knapp: Ein einfaches "Ich liebe dich" reicht hier völlig aus. Sprechen Sie nicht ohne Grund mit Ihrem Partner. Sie können das! Lassen Sie sich schweigend von Ihrem Partner durch den Tag begleiten.Schweigen Sie sich aus, vorallem Ihrem Partner zuliebe. Denn der Partner sehnt sich nämlich nach seiner Sprechzeit im ehelichen Bett. Darauf freut sich der Durchschnittsehepartner am meisten: Schon beim Aufstehen freut er sich aufs Wieder-ins-Bett-gehen, er freut sich auf diese fünf Minuten, in denen er reden darf. In denen ihm vom Partner zugehört wird. Er freut sich täglich auf diese 300 Sekunden des Glücks, in denen er und nur er ganz allein im Mittelpunkt steht und jemand neben ihm liegt, der mit ihm schläft - aber erst, wenn seine 5 Minuten vorrüber sind - und ohne DirtyTalk!
In diesem Sinne: "Hold your tongue!"